Für mich gibt es beim GFL Football diverse Knackpunkte, die eine positive Entwicklung in der Gesamtheit behindern und sich zudem negativ auf die ehemals führenden Teams auswirken:
Schon zu der Zeit, als die Lions noch regelmäßig den Auftritt im German Bowl gepachtet hatten, sank der Zuschauerschnitt Jahr für Jahr ein wenig. Und das, obwohl der sportliche Erfolg vorhanden war und sich die Begleitbedingungen (Catering, Stadion, Werbung etc..) nicht geändert hatten. Aber von Jahr zu Jahr sank der Zuschauerschnitt. Wobei allerdings die Spitzenspiele gegen sportlich gleich starke Gegner i.d.R. gleiche Zuschauerzahlen aufweisen konnten - was nur zum Teil an den mitgereisten Fans dieser Teams lag. Je sportlich uninteressanter eine Begegnung zu werden drohte, desto weniger Zuschauer kamen ins Stadion - dazu muß man sich nur mal die Zuschauerzahlen der Viertelfinalspiele gegen den jeweiligen Süddritten/-vierten ansehen, bei denen ja eigentlich nur die Höhe des Sieges noch fraglich war. Merke: fehlende Spannung auf dem Spielfeld läßt Fans zu Hause bleiben.
Wären mehr Teams der Richtung gefolgt, wie sie von den HBD und Lions zu ihren Spitzenzeiten vorgelebt wurden, und wäre dadurch die Liga insgesamt sportlich gleichwertiger geworden, statt sich auf 2-3 Spitzenteams, die untereinander die German Bowl Teilnahme ausmachten, zu konzentrieren, wären vielleicht (!) langfristig Fans gewonnen worden und auch an anderen Standorten die Zuschauerzahlen gestiegen.
Inzwischen sind die Spiele in Braunschweig sicher wieder spannender, dafür läßt der sportliche Erfolg zu wünschen übrig. Und auch das sorgt für "Fans" die lieber zuhause sitzen, als im Stadion.
Werbung.. Medieninteresse.. Zu Glanzzeiten der Lions fand man vor und während der Saison nahezu täglich Berichte über die Lions in der Zeitung.. Straßenbahnen fuhren mit entsprechender Beklebung durch die Stadt. Plakate mit Hinweis auf die Spieltermine waren allerorten zu finden. Auch im Radio wurde oft über die Lions berichtet.. und das regionale SAT1 brachte auch Berichte.
Fans wollen nicht nur durch die Medien an Spieltermine erinnert werden. Berichte in den Medien sind auch ein Anreiz eine Mannschaft überhaupt
wahrzunehmen. Nach dem Motto: man hört nix mehr von ihnen, also lohnt es sich wohl auch nicht mehr, sich für sie zu interessieren...
Stadionqualität:
Für mich, der ich über diverse Jahre jedes Auswärtsspiel der Lions besucht habe, ist auch dies einer der Knackpunkte. Dabei geht es gar nicht mal so sehr darum, wie "modern" ein Stadion ist. Eher darum, wie "komfortabel" es ist. Ein Footballspiel dauert nunmal ein paar Stunden. Deswegen sind Stehplätze eher kein gutes Angebot. Und anders als beim Fußball versperren die Teamzonen bzw. die in ihnen befindlichen Spieler oftmals den Blick auf's Spielfeld, wenn die Tribünen zu flach angelegt sind - was beim Rundballtreten nicht so das Problem ist. Wenn es dann noch an ordentlichen Toiletten und Catering hapert, überlegt es sich mancher, ob er denn bereit ist für dreistündiges Stehen im Regen noch Geld auszugeben. Insbesondere, wenn Alternativen durch andere Sportarten vorhanden sind.
Vielerorten scheint man seitens der jeweiligen Vereinsführung auch der Meinung zu sein, Zuschauer wären ein notwendiges Übel und eigentlich käme es ja nur auf den Spielbetrieb und die Mannschaft an.. Aber dem ist nunmal nicht so. Wenn auf Dauer ein sportlich erfolgreicher Spielbetrieb gesichert werden soll, muß man nunmal "leider" professionell und organisiert darauf hinarbeiten Zuschauer anzulocken und zu behalten. Und das geht nicht ohne vollzeitig Beschäftigte, die sich um Werbung und Organisation kümmern. So wichtig die vielen freiwilligen Helfer und Vereinsmeier sind - ab einem bestimmten Punkt reichen sie nunmal nicht mehr aus.. und das trifft ebenso auf den Verband zu. Nur das dort derzeit wohl die falschen Leute finanziell gefördert werden
