Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Die höchste deutsche Spielklasse...
Anderl
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Re: Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Beitrag von Anderl »

Torsten hat geschrieben:
philip hat geschrieben:Das ist jetzt nicht so ganz richtig. Es gibt grob 3 Möglichkeiten ins TV zu kommen, öffentliches Interesse ist das eine. Dafür bezahlen, direkt ist das zweite, oder indirekt weil der Sponsor wenn kennt oder großer Werbekunde des Senders ist die dritte.
Es gibt durchaus noch eine vierte, nämlich Rechte für die Übertragung von bislang kaum beachteten Randsportarten billig einkaufen, damit dann überraschend gute Quoten holen und so auf billige Weise eine Randsportart zum Quotenhit machen - so geschehen etwa mit Biathlon auf ARD/ZDF, Darts auf Sport1 oder Snooker auf Eurosport. Das ist vielleicht noch am ehesten die Chance für AF, nur müsste es dann eben erst mal TV-Bilder geben, die man den Sendern zur Verfügung stellen kann, dann beißt vielleicht auch einer an.
Naja, alles so halb richtig:
Im Biathlon wird a) der Weltcup übertragen bzw. WM oder Olympia, keine Landesmeisterschaften oder DMs, b) hat sich Biathlon als sehr telegene und i.d.R. zeitlich kalkulierbare Sportart erwiesen, c) sind die Regeln nicht großartig erklärungsbedürftig und d) waren "die Deutschen" in den letzten 20 Jahren sehr erfolgreich.
Dart und Snooker sind zumindest in Großbritannien und Irland Zuschauermagnete, die in Hallen (!) häufig mehr Zuschauer haben, als mancher Erst-, viele Zweit- und Regionalligisten und erheblich mehr, als Teams unterer Ligen haben! Da Sport1 und Euro-Sport (wie der Name schon sagt) nicht auf Deutschland beschränkt sind, relativiert sich hier das deutsche Zuschauerinteresse. Meine persönliche Meinung zu allen dreien: Schaue ich gerne mal, teilweise durch Zufall beim Rumzappen (bei Biathlon in der entsprechenden Saison eher nicht zufällig).
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Fighti
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Re: Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Beitrag von Fighti »

Unterschätzt die Quoten von Snooker nicht, das ist auch in Deutschland für Eurosport ein Quotengarant.
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Torsten
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Re: Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Beitrag von Torsten »

Fighti hat geschrieben:Unterschätzt die Quoten von Snooker nicht, das ist auch in Deutschland für Eurosport ein Quotengarant.
Japp, außerdem ist Snooker auch längst keine rein britische Angelegenheit mehr, sondern auf den Weg zur Weltsportart: In China ist der Boom dank Yunhui und Fu bereits riesig, und auch in Kontinentaleuropa erzielt dieser Sport mittlerweile sportlich wie zuschauermäßig erstaunliche Erfolge. Gerade Snooker ist ein Beispiel, wie man durch geschickte TV-Vermarktung eine vormals ausschließlich regional bedeutende Sportart pushen kann. Von alledem ist AF noch weit entfernt.
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Unwissender
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Re: Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Beitrag von Unwissender »

Dobby hat geschrieben:Wenn sich einige wundern, dass die ÖR Fußballspiele aus unteren Ligen bzw. Frauenfußball zeigen, dann hat das einen ganz einfachen Hintergrund. Der Rechteverkauf des schlauen DFB. Da bekommt man nicht einzelne Rechte, z.B. für den DFB-Pokal, sondern Rechte-Pakete. Das heißt, man bekommt z.B. einen Wettbewerb nur mit den Spielen der Frauen-Nationalmannschaft. Und das clevere aus Sicht des DFB. Es besteht für den Sender eine Pflicht der Übertragung. Da geht es nicht Rechte kaufen und nichts senden.
Ich glaube dass Du hier genau den Punkt triffst und gleichzeitig auch eine Erklärung lieferst wieso die GFL eben im Fernsehen(ARD, ZDF ebenso wie in den Dritten) praktisch nicht stattfindet: An der Übertragung des DFB-Pokals und von Fußball-Länderspielen haben die öffentlich-rechtlichen ein Interesse, sind diese Spiele es doch, die für 50% der Bevölkerung die einzigen Berührungspunkte mit öffentlich-rechtlichem Fernsehen darstellen. Um diese attraktiven Spiele zu bekommen ist es zu verkraften dafür irgendwann mal in irgend einem dritten Programm(davon gibt's ja genug...) ein Spiel der dritten Liga zu zeigen. Das Problem der GFL/des AFVD ist aber: Einen DFB-Pokal oder etwas das quotenmäßig auch nur so attraktiv ist wie Bayern München gegen irgend einen Achtligisten in der ersten Runde des DFB-Pokals hat der AFVD doch gar nicht anzubieten. Da gibt es nicht die Möglichkeit zu sagen "Wenn ihr das tolle NEW YORKER GFL Finale übertragen wollt müsst ihr aber auch 2 Halbfinals und ein reguläres Saisonspiel" übertragen. Denn dann würde die Gegenseite vermutlich irritiert schauen und nein sagen. Das wird eher so ablaufen "Bitte bitte bitte, ihr lasst doch auch 3. Liga Fußball schon mal im Dritten laufen, könntet ihr nicht vielleicht irgendwie den German Bowl auch übertragen?" Und selbst das klappt ja bisher "nur" bei Eurosport...
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Re: Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Beitrag von philip »

http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-s ... 52615.html
"Dort ist das Interesse größer: 230 Stunden und damit mehr als je zuvor überträgt der Sender live von der Weltmeisterschaft, denn die Einschaltquoten sind so gut, dass der Sender immer häufiger Snooker zeigt statt Fußball oder Leichtathletik. Fast eine Million Zuschauer sahen vergangenes Jahr das Finale, in dem sich Ronnie O’Sullivan seinen vierten WM-Titel sicherte.
Dem deutschen Vereinssport hat das bisher allerdings nicht geholfen. Die Deutsche Billard-Union (DBU), in die Snooker seit 1999 ebenso wie Pool oder Karambolage eingegliedert ist, hat im vergangenen Jahr eine Insolvenz nur knapp abwenden können, indem sie die Mitgliedsbeiträge massiv erhöhte. "
TV-Präsens bringt nichts, wenn man nichts zum vorzeigen hat.
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Re: Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Beitrag von Paracelfus »

Ich will keinesfalls andere "Sportarten" schlecht reden, aber wenn man Sportarten wie Snooker oder Poker (!) massenhaft ins Fernsehen bringt, dann muss das doch auch bei Football möglich sein. Keine Ahnung, wo oder bei wem der Fehler liegt, aber ich spüre auch kein großes Interesse den Sport mehr zu bewerben.

Ein Beispiel aus Österreich:
ORF (auf Drittsender wie hier genannt) zeigt zumindest einige Regular Season Spiele der AFL, was eh schon toll ist. Leider findet das Spiel halt auf einem Sender statt, der irgendwo am Rande dahintümpelt und Werbung für die Übertragung sucht man vergebens. Wenn man es zufällig weiß, kann man schauen, sonst absolut chancenlos. Und da gäbe es einige, die sich dafür interessieren würden, aber einfach nicht davon erfahren. Natürlich beißt sich da auch die Katze in den Schwanz - ein Sender wird keine Werbung für eine Übertragung machen, wenn keine Leute zuschauen. Ohne Werbung schaut dann halt auch keiner zu...
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Re: Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Beitrag von emmitt22 »

Paracelfus hat geschrieben:Ich will keinesfalls andere "Sportarten" schlecht reden, aber wenn man Sportarten wie Snooker oder Poker (!) massenhaft ins Fernsehen bringt, dann muss das doch auch bei Football möglich sein. Keine Ahnung, wo oder bei wem der Fehler liegt, aber ich spüre auch kein großes Interesse den Sport mehr zu bewerben.
philip hat geschrieben:... TV-Präsens bringt nichts, wenn man nichts zum vorzeigen hat.
genau das ist der knackpunkt. football in D ist sportlich auf dem stand der 4. oder 5. liga im fußball, was die organisation und die umgesetzten gelder angeht teilweise noch deutlich darunter. wie viele fußballspiele aus der verbandsliga wurden in den letzten jahren im tv gezeigt? es gibt auch hierzulande durchaus einen tv-markt für football auf höchstem niveau, sonst gäbe es keine nfl-spiele auf sport1 us und der superbowl wäre nicht auf mehreren sendern parallel gelaufen, aber köln vs kiel oder stuttgart vs saarbrücken? sorry, aber wer außer ein paar die-hard-fans will das sehen? ich würde mir auch nicht (um mal als beispiel die verbandsliga westfalen zu nehmen) tus hiltrup gegen vfl theesen anschauen, selbst wenn das übertragen werden würde!
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_pinky
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Re: Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Beitrag von _pinky »

Unwissender hat geschrieben: ...Das wird eher so ablaufen "Bitte bitte bitte, ihr lasst doch auch 3. Liga Fußball schon mal im Dritten laufen, könntet ihr nicht vielleicht irgendwie den German Bowl auch übertragen?" Und selbst das klappt ja bisher "nur" bei Eurosport...
???
Ich dachte der AFVD bezahlt für die Übertragung? Wurde hier doch schon öfter thematisiert, daß die TV-Pool-Gelder in erster Linie für dieses eine Event draufgehen. GFL-TV bekommt irgendiwe den Rest.

Vor ein paar Jahren hatten wir ja den Skandal, daß die ÖR andere Sportarten nur gezeigt haben, wenn der Sportchef geschmiert wurde. Laßt also mal alle Logik stecken und zückt das Portemonnaie.
Hatte heute morgen keine Milch mehr für mein Müsli. Hab stattdessen Orangensaft genommen. Und Wodka statt Müsli.
Paracelfus
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Re: Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Beitrag von Paracelfus »

emmitt22 hat geschrieben: genau das ist der knackpunkt. football in D ist sportlich auf dem stand der 4. oder 5. liga im fußball, was die organisation und die umgesetzten gelder angeht teilweise noch deutlich darunter. wie viele fußballspiele aus der verbandsliga wurden in den letzten jahren im tv gezeigt? es gibt auch hierzulande durchaus einen tv-markt für football auf höchstem niveau, sonst gäbe es keine nfl-spiele auf sport1 us und der superbowl wäre nicht auf mehreren sendern parallel gelaufen, aber köln vs kiel oder stuttgart vs saarbrücken? sorry, aber wer außer ein paar die-hard-fans will das sehen? ich würde mir auch nicht (um mal als beispiel die verbandsliga westfalen zu nehmen) tus hiltrup gegen vfl theesen anschauen, selbst wenn das übertragen werden würde!
Mag durchaus sein, aber ich denke doch, dass ein anderes Zuschauerinteresse da wäre. Ich weiß nun nicht, welche Zuschauerzahlen in der deutschen Verbandliga üblich sind, aber im Football sind 3000-5000 Zuschauer vor Ort doch keine Seltenheit mehr - Verbandsliga eher nicht oder? In Österreich hat American Football mittlerweile zum Teil bessere Zuschauerstatistiken als die 1. Bundesliga im Fußball...

Insofern müsste man wohl wirklich das Produkt American Football in der GFL (oder anderen Ligen - AFL, Big6,..) fernsehtauglicher gestalten vermutlich. Einige Vorschlägen wurden hier schon gemacht, was davon realistisch ist und wirkt, ist ein anderes Thema.
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Re: Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Beitrag von MaLa »

Paracelfus hat geschrieben:
emmitt22 hat geschrieben: genau das ist der knackpunkt. football in D ist sportlich auf dem stand der 4. oder 5. liga im fußball, was die organisation und die umgesetzten gelder angeht teilweise noch deutlich darunter. wie viele fußballspiele aus der verbandsliga wurden in den letzten jahren im tv gezeigt? es gibt auch hierzulande durchaus einen tv-markt für football auf höchstem niveau, sonst gäbe es keine nfl-spiele auf sport1 us und der superbowl wäre nicht auf mehreren sendern parallel gelaufen, aber köln vs kiel oder stuttgart vs saarbrücken? sorry, aber wer außer ein paar die-hard-fans will das sehen? ich würde mir auch nicht (um mal als beispiel die verbandsliga westfalen zu nehmen) tus hiltrup gegen vfl theesen anschauen, selbst wenn das übertragen werden würde!
Mag durchaus sein, aber ich denke doch, dass ein anderes Zuschauerinteresse da wäre. Ich weiß nun nicht, welche Zuschauerzahlen in der deutschen Verbandliga üblich sind, aber im Football sind 3000-5000 Zuschauer vor Ort doch keine Seltenheit mehr - Verbandsliga eher nicht oder? In Österreich hat American Football mittlerweile zum Teil bessere Zuschauerstatistiken als die 1. Bundesliga im Fußball...

Insofern müsste man wohl wirklich das Produkt American Football in der GFL (oder anderen Ligen - AFL, Big6,..) fernsehtauglicher gestalten vermutlich. Einige Vorschlägen wurden hier schon gemacht, was davon realistisch ist und wirkt, ist ein anderes Thema.
3000-5000 sind bei genau einem Verein keine Seltenheit. Und keine Ahnung, ob die Spiele dieses Vereins nicht auch lokal zusammengefasst werden. Wenn nicht, könnte man da sicher was bei dem regionalem ÖR erreichen. Dass die Heimspiele des zweitstärksten verein (nach Zuschauerzahlen) generell IMMER im ÖRTV zusammengefasst werden mit 5 minuten in einem richtig gutem Timeslot hatten ja auch viele net auf dem Schirm.
Und dass niemand Rhein Neckar Bandits gegen Saarland Hurricanes überträgt... Nunja... Warum auch, wenn da sich kaum 500 Leute ins Stadion verirren, werden da auch net viele am TV sich für interessieren.
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Torsten
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Re: Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Beitrag von Torsten »

philip hat geschrieben:http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-s ... 52615.html
"Dort ist das Interesse größer: 230 Stunden und damit mehr als je zuvor überträgt der Sender live von der Weltmeisterschaft, denn die Einschaltquoten sind so gut, dass der Sender immer häufiger Snooker zeigt statt Fußball oder Leichtathletik. Fast eine Million Zuschauer sahen vergangenes Jahr das Finale, in dem sich Ronnie O’Sullivan seinen vierten WM-Titel sicherte.
Dem deutschen Vereinssport hat das bisher allerdings nicht geholfen. Die Deutsche Billard-Union (DBU), in die Snooker seit 1999 ebenso wie Pool oder Karambolage eingegliedert ist, hat im vergangenen Jahr eine Insolvenz nur knapp abwenden können, indem sie die Mitgliedsbeiträge massiv erhöhte. "
TV-Präsens bringt nichts, wenn man nichts zum vorzeigen hat.
Nun ja, wie viele Leute einen Sport im Fernsehen gucken und wie viele ihn selbst ausüben, sind eben auch noch mal zwei Paar Schuhe. Insbesondere Wintersportarten wie Eishockey, Biathlon oder Skispringen werden von nur wenigen aktiv ausgeübt und sind trotzdem populäre TV- und Zuschauersportarten. Dagegen sind z.B. Tennis, Tischtennis oder Volleyball häufige Vereinssportarten, haben aber trotzdem wenig Medienpräsenz. Letztlich ist bei Football beides noch in höchsten Maße verbesserungswürdig.
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Re: Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Beitrag von AR »

Borg hat geschrieben:
AR hat geschrieben: Puls4 ist ein "verschlüsselter" Sender. Also zahlt er für ein NFL-Spiel auch nur soviel Geld, wie er Leute erreichen kann.

Ich dachte, Puls 4 wäre in Österreich ein Free TV Sender. Der ist nur außerhalb Österreichs verschlüsselt. Bzw. kriegt jeder Ösi für lau eine Karte zum entschlüsseln per SAT, im Kabel und per DVB T ist der frei, so weit ich weiß.
"Ich dachte, Puls 4 wäre nur in Österreich ein Free TV Sender. Der ist ̶n̶̶u̶̶r̶ außerhalb Österreichs verschlüsselt..."

ich hab mal ein Wort in deinem Zitat umgestellt.

Und für lau ist die Karte nicht. Dort hat der Selbstbedienungsladen GEZ nur 'nen anderen Namen.
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Exillöwe
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Re: Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Beitrag von Exillöwe »

Wie schafft man es Randgruppensportarten ins Fernsehen zu bringen?

Turmspringen...
Crashcar Rennen...
Wokrodeln...

Frag den Raab.
Eine gewisse Affinität zum Football scheint er zu haben... nicht umsonst tauchen in seinen Shows immer wieder mal irgendwelche Clips oder Aktionen oder Aufgaben zum Thema Football auf.

Ist halt nur die Frage, wie man Promis in ein Footballspiel einbaut, welches dann auch nicht all zu lange dauern darf, da ja sicher im Turniermodus gespielt werden müßte :mrgreen:

Naja, ich hab von sowas ja keine Ahnung... :mrgreen:
If God had wanted man to play soccer, he wouldn't have given us arms. - Mike Ditka

When I played pro football, I never set out to hurt anyone deliberately - unless it was, you know, important, like a league game or something - Dick Butkus
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Re: Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Beitrag von Benutzer 2265 gelöscht »

Ich halte es grundsätzlich für einen Fehler, den Fernsehmarkt in Österreich oder anderen Ländern mit Deutschland zu vergleichen. Dies aus folgenden Gründen:

1. In Deutschland ist Fußball der größte Sportverband und Volkssport in Einem. Diese Kombination ist selten, in Frankreich z.B. ist Rugby sehr beliebt. Nach Fußball kommt Turnen, da sich Turnen aber in sehr viele Sportarten zergliedert taugt es gar nicht als Maßstab. Danach folgen Tennis und die Sportschützen, allerdings mit einem Abstand von 5 Mio Mitgliedern.
2. Das ÖR nimmt meiner Meinung nach seinen Auftrag nach Grundversorgung nicht wahr. Würde dies passieren, hätten mehr Sportarten eine Plattform z.B. in der Sportschau.
3. Kleine Länder behandeln die Sportarten oft etwas gleichberechtigter bzw. können über Werbeeinnahmen eh nicht so viel reinholen. Der Markt ist einfach klein. Wenn Werbeeinnahmen keine so große Rolle spielen, bekommt man ein ausgewogeneres Programm.


Als Sport sollten wir die nächsten Jahre auf das Internet setzen. Wenn da nicht jemand kommt und Millionen auf den Tisch legt, werden wir keine nennenswerte Präsenz im Free TV bekommen.

Es wurde hier schon oft diskutiert woran das liegt:
1. Fernsehtaugliches Stadion
2. Ausreichend Infrastruktur vor Ort
3. Professionelle Darstellung
4. Zuschauer

Es wäre schon viel gewonnen, wenn jedes Stadion eine ausreichende Datenverbindung hätte und aus eigener Kraft Videomaterial einspielen könnte. Wenn es dann noch Unterstützung personeller Natur gäbe könnte man mittelfristig alle Spiele der GFL und GFL2 live übertragen. Das Angebot schafft die Nachfrage.
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Rocco13
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Re: Vereinsarbeit vs Vermarktungsarbeit

Beitrag von Rocco13 »

HüterII hat geschrieben:Es wurde hier schon oft diskutiert woran das liegt:
1. Fernsehtaugliches Stadion
2. Ausreichend Infrastruktur vor Ort
3. Professionelle Darstellung
4. Zuschauer
Leider auch absolut richtig.
Paracelfus hat geschrieben:Insofern müsste man wohl wirklich das Produkt American Football in der GFL (oder anderen Ligen - AFL, Big6,..) fernsehtauglicher gestalten vermutlich.
Tja, gleiche Socken für alle Spieler, gleiche Trikots und Hosen, frisch lackierte Helme, Hashmarks und Yard-Zahlen auf dem Feld, keine Muttis und Freundinnen in der Teamzone, Sponsorenbanden, Schiri-Mikro, keine selbst gemachten Downmarker, Playclock und Anzeigetafel... All diese Sachen würden die GFL professioneller aussehen lassen, würden nicht die kleinen Vereine blockieren und bremsen. Was nützt eine Anzeigetafel-Pflicht wenn sich die kleinen Vereine ein Schlupfloch in Form einer Minimalst-Strafe erstreiten? Nix... :down:
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