Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

[Hammerstrike]

Jetzt mal eine andere Frage, was tut der Verband um den Sport in Deutschland attraktiver zu machen?

[philip]

Hat hier schon mal einer von den Anwesenden einen "Event" organisiert, für 500, für 1500 oder für 5000 Zuschauer ? Kennt wer die Auflagen für die jeweilige Zuschauerzahlen ? Und bei geschlossenen Veranstaltungen muß eine maximale Zuschauerzahl angegebene werden, nach der sich die Auflagen richten. Eine Verdopplung der Zuschauerzahl verdreifacht den Aufwand. Dann gibt es Grenzwerte ab denen die Auflagen quasi "explodieren". Beispiel Catering, wer weis den hier bis wann die Spielerväter Würstchen grillen und die Muttis selbst gebackenen Kuchen übern Tapeziertisch verkaufen dürfen ? Ab wann braucht man Gesundheitszeugnisse für die Verkäufer, Verkaufstresen nach Hyygieneverordnung, und Unterschriftsberechtige die ihren Kopf dafür hinhalten ?
Zuschauerzahlen wie in den Hochzeiten bei den Devils und bei den Lions können und wollen die meisten Vereine gar nicht stemmen. Das geht nur noch mit entsprechenden professionellen Vermarktungsgesellschaften und Sponsoren, die sich aber von den Vereinsfuzzis und verdienten Ehrenamtlichen nichts sagen lassen.
Die Ideen sind ja ganz nett und wahrscheinlich sogar brauchbar, wenn den die Vereine überhaupt wollten. Den Weg den die Devils und Lions Mitte der 90ziger gegangen sind , stand auch den anderen Vereine offen, und es gab sogar genügen interessierte Sponsoren, aber leider mangelndes Interesse der Vereine. Weil das die GFL zumindest semi-professionell gemacht hätte, mit allen Vor- aber auch Nachteilen. Mit den jetzigen Strukturen ist nicht mehr drin, rein organisatorisch. Da hilft auch kein Pflichtfach Football an den Schulen.

[Ackymann]

Die Zeilen von Philip treffen es exakt.
Die Luftschlösser die hier von einigen aufgebaut werden sind unter den jetzigen Bedingungen nicht umzusetzen.

[Prime]

Was hat das mit den Auflagen jetzt mit Braunschweig zu tun? Ich denk mal die sind schon in einer Zuschauergrößenordnung, dass sie sich darüber keine Gedanken mehr machen müssen. Dass sich Footballvereine absichtlich gegen mehr Marketing entscheiden, weil sie zu viel Zuschauer und damit Auflagen fürchten, kann ich mir auch nicht vorstellen.

[Ackymann]

Es scheint, dass Du dir einiges nicht vorstellen kannst.

[philip]

Woher kommt der Zuschauerschwund bei den Lions ( Und den Devils) ? Die Zuschauer bleiben weg, weil der semi-Professionelle Verein der Lions ( und auch der Devils ) zurück ins Amateurlager gezwungen wurde. Sowohl auf als auch neben den Spielfeld. Die Lions-Fans ( und die der Devils ) bleiben aus dem gleichen Grund weg, aus dem sich die NFLE-Freaks nicht mit der GFL anfreunden können, die GFL ist einfach zu amateurhaft, auf dem Spielfeld und auch daneben.
Umkehren kann man das nur indem man diesmal die ganze Liga professioneller gestaltet, aber dazu kleben zu viele Leute an ihren Sesseln und haben die großen Sponsoren zu wenig Lust nochmal Geld in Football zu investieren nach den früheren Erfahrungen.

[skao_privat]

Die GFL boomt doch gerade! Werden immer mehr Erstligavereine....

[Ackymann]

Dein Genöle an der Ligaaufstockung geht mir langsam auf den Geist. Kein Thema indem Du nicht irgendwann darauf hinweist.

@philip
Wieder richtig.

[d.k.dance]

Soll das bedeuten, dass die Vereine absichtlich nichts für die Attraktivität des American Footballs tun, weil sie das "Risiko" größerer Zuschauerzahlen und damit verbunden höherer Auflagen scheuen? Das kann doch nicht Ziel ambitionierter Sportvereine sein!

Nur mit mehr Zuschauern macht man sich attraktiv für Sponsoren und Werbepartner.

Zum Thema NFLE und GFL: Ich habe eigentlich noch nie verstanden, warum bei den Spielen von Rhein Fire in der LTU Arena zuletzt knapp 25.000 Zuschauer pro Spiel waren, während bei den Düsseldorf Panthern nur 1.800 Leute den Weg ins Stadion finden. Wo sind diese Footballfans? Sind das überhaupt Footballfans? Oder sind das alles nur die bereits erwähnten Party-People, die sich nicht mit dem "amateurhaften Umfeld" der GFL anfreunden können?

Ich persönlich werde auch weiterhin zu den Heimspielen, und wann immer es mir möglich ist, auch zu den Auswärtsspielen meines Vereins gehen/fahren, denn auch auf "Bolzplätzen mit Kuchenbuffet und 500 Zuschauern" kann man attraktiven Football sehen. Und das ist eben in der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt, da es nicht ausreichend kommuniziert bzw. beworben wird.

[Jugend]

Woher kommt der Zuschauerschwund bei den Lions ( Und den Devils) ? Die Zuschauer bleiben weg, weil der semi-Professionelle Verein der Lions ( und auch der Devils ) zurück ins Amateurlager gezwungen wurde. Sowohl auf als auch neben den Spielfeld. Die Lions-Fans ( und die der Devils ) bleiben aus dem gleichen Grund weg, aus dem sich die NFLE-Freaks nicht mit der GFL anfreunden können, die GFL ist einfach zu amateurhaft, auf dem Spielfeld und auch daneben.
Umkehren kann man das nur indem man diesmal die ganze Liga professioneller gestaltet, aber dazu kleben zu viele Leute an ihren Sesseln und haben die großen Sponsoren zu wenig Lust nochmal Geld in Football zu investieren nach den früheren Erfahrungen.

Von wem wurden die denn ins Amateurlager gezwungen? Die 51% Regelung gibt es auch beim DFB und in der DFL haben wir nur Hochprofessionelle Teams.
Um die Liga professioneller zu gestalten muss man einen einheitlichen Spielplan haben und einen Mindeststandart der Stadien. Da scheiterte es doch schon bei den Lions in der Blütezeit. Kein Footballverein bekommt sein Stadion wenn er es braucht, sondern immer nur dann wenn Platz ist. Da ist der Unterschied zum Fußball, zu Handball, Basketball und auch Eishockey. Außerdem sind diese Sportarten Profisportarten und werden daher anders wahrgenommen! Weiß hier jemand wieviel man einem Sportler bezahlen muss, damit er ein Profisportler ist? Dies dann mal 40 Spieler!

Die Lions Fans bleiben wahrscheinlich tatsächlich aus dem gleichen Grund weg, warum auch die NFLE Fans wegbleiben. Diese Fans scheinen neben dem Sport einfach einen hohen Grad an Event und Komfort zu erwarten. Doch gerade dieses kostet so viel, dass die eindeutigen Mehreinnahmen die Kosten übersteigen. Warum machte sonst die NFLE jedes Jahr Millionenverluste, warum sind bei den Lions und bei den Devils mehrere Gesellschaften gescheitert und warum sonst sind auch andere Betriebsgesellschaften, die den beiden folgen wollten ebenfalls Pleite gegangen? Aktuell sieht es einfach so aus, dass das Produkt Event Football nicht finanzierbar ist und das Produkt Football nur für eine Zuschauergruppe von 2000 ansprechend ist.
Natürlich bringt mir ein modernes Stadion mehr Zuschauer! Aber bringt es mir so viel mehr Zuschauer, wie es mir mehr kostet? Ebenso ist es mit Pre-Game-Party usw.
Zu deiner letzten Frage: Warum haben die Panther "nur" 1800 Zuschauer während Fire 25.000 Zuschauer anlockte. Aus dem gleichen Grund wie oben erklärt. Bei Fire gab es einen Familientag mit Komponenten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene jedem Alters, dass können die Panther scheinbar nicht finanzieren! Außerdem waren bei Fire auch auswertige Fans. Neben den 1800 der Panther auch die 1800 der Mavericks und die 1000 der Cardinals. Zusätzlich noch viele zahlreiche Fans der Frogs, der Longhorns, des Amboss, der Giants, ... Und zusätzlich noch reine Eventzuschauer, die mit dem Sport nichts anfangen konnten.
Die GFL sollte ihr Potenzial besser ausnutzen, aber rumheulen, dass alles professioneller werden muss hilft nicht weiter. Wenn alle GFL Teams die 2000 Zuschauer schaffen und zusätzlich ein paar Teamsmehr haben ist in meinen AUgen das Potenzial ausgeschöpft. Alles andere ist schon eine perfekte Sache.

[Prime]

Zum Thema NFLE und GFL: Ich habe eigentlich noch nie verstanden, warum bei den Spielen von Rhein Fire in der LTU Arena zuletzt knapp 25.000 Zuschauer pro Spiel waren, während bei den Düsseldorf Panthern nur 1.800 Leute den Weg ins Stadion finden. Wo sind diese Footballfans? Sind das überhaupt Footballfans? Oder sind das alles nur die bereits erwähnten Party-People, die sich nicht mit dem "amateurhaften Umfeld" der GFL anfreunden können?

Das ist ja genau der Punkt, den ich weiter oben schon versucht hab, zu verdeutlichen. Natürlich waren das bei Rhein Fire und Galaxy nicht absolute Footballfans, sonst wäre ihnen das Drumherum egal und sie würden alle nun auch die Panther und Universe unterstützen. 90 % der Zuschauer sind halt deswegen ins Stadion gepilgert, weil sie dort ein beeindruckendes Event erleben konnten. Unterstützt wurde das natürlich durch die Tatsache, dass die NFLE-Teams jedes Jahr allein für Werbung zwischen 1 und 3 Millionen Euro ausgegeben haben. Das Werbebudget von Amateur-Football-Teams dürfte nur einen kleinen Bruchteil davon betragen.

Zum großen Teil hängt das alles ja auch mit den Erwartungen zusammen. Bei Galaxy und Rhein Fire wusste man, dass es dort richtig voll wird und gute Stimmung garantiert ist, so dass sich das Ganze verselbständigt hat. Bei den Lions haste jetzt genau das Gegenteil. Dort kann man mittlerweile erwarten, dass es leer wird und dann bleiben viele zu Hause und das wiederum bewirkt, dass nächstes Mal noch mehr zu Hause bleiben.

Bei den Erwartungen spielt das Stadion halt auch immer die entscheidende Rolle. Bestes Beispiel ist der German-Japan-Bowl, wo in der Esprit-Arena ja auch mal eben >10.000 Leute gepilgert sind. Wenn du die Panther in der Esprit-Arena spielen läßt und ein bisschen Werbung dazuschaltest, kannst du auch locker mit 5.000 Leuten statt wie üblich 1.500 rechnen. Am Sonntag spielt das Football-Team vom FC St. Pauli (5. Liga) im Millerntorstadion und höchstwahrscheinlich werden dort praktisch aus dem Nichts mehr Zuschauer auftauchen als bei den eigentlich viel bekannteren Blue Devils.

[Kroetenschiss]

Football in Deutschland und Professionalität passen nicht zusammen.
Gut, ein paar Teams versuchen es "so gut wie es eben geht" professionell zu machen, aber da ist immer noch ein Unterschied. Es gibt halt immer noch einen Unterschied zwischen "fast" und "100%".
Es ehrt ja Teams wie die Lions oder auch die Panther, die versuchen mit "Events" mehr Zuschauer ins Stadion zu bringen, aber ob da jetzt 500 mehr oder weniger kommen...wen juckt das ausser den Kassenwart (wenn er sich die Kasse nicht klauen läßt ) Von den paar mehr Zuschauern wird der Sport nicht professioneller. Auch ist es ehrenhaft wenn amn, wie z.B. bei den Panthern zu den grossen Düsseldorfer Vereinen aufschliessen will. Aber mal ehrlich, bis die Panther in den Regionen von Fortuna und DEG angekommen sind fliesst noch viel Wasser den Rhein herunter...wenn das überhaupt jemals passiert. Aber da gehört noch mehr dazu als am Spieltag ein Feuerwerk abzubrennen oder irgendwelche B-Promis zum Coin Toss zu zerren. Medienpräsenz, das ist es was Football braucht, und dazu gehört mehr, als mal ein Bericht im Jahr im Regional TV und die Übertragung des German Bowl in einem Spartenkanal. Weniger Event und mehr Medien, so würde ich das Pferd aufzäumen.
Aver immer dieses "Event" Gelaber geht mir langsam auf den Sack...was für ein Event gibts denn beim Fussball???
Ich verstehe nicht, dass man sich in unserem Land nicht mit den 1000-3000 Zuschauern pro Spiel zufrieden geben kann - es werden nicht mehr werden

[d.k.dance]

Weniger Event und mehr Medien, so würde ich das Pferd aufzäumen.

Da bin ich voll bei Dir.

[Prime]

Ich verstehe nicht, dass man sich in unserem Land nicht mit den 1000-3000 Zuschauern pro Spiel zufrieden geben kann - es werden nicht mehr werden

Diese Diskussion wirst du aber immer wieder haben, was ganz einfach daran liegt, dass Football ein Zuschauersport ist. Anders als zum Beispiel Feldhockey, was vom Ding her ein viel höheres Standing in unser Gesellschaft hat, aber wo die Liga mit den Zuschauerzahlen der GFL nicht mithalten kann.

[philip]

Weniger Event und mehr Medien, so würde ich das Pferd aufzäumen.

Da bin ich voll bei Dir.

Womit wollt ihr denn die Medien anlocken ? Medien richten sich auch nach ihren Zuschauern, was keiner sehen will, zeigt auch keiner.