AF olympisch?

z. B. Nationalmannschaft, europäische Nachbarn...
Benutzer 2265 gelöscht

Beitrag von Benutzer 2265 gelöscht »

skao_privat hat geschrieben: Um was für eine Summe konkret - also fest zugesichert - handelt es sich denn?
Wie du selbst es bereits sagtest ist das im Detail nicht zu nennen. Der Vergleich mit anderen kleinen Verbänden zeigt aber, dass wir durchaus über eine Förderung im siebenstelligen Bereich sprechen.
skao_privat hat geschrieben: Würde ja auch nur bedeuten, dass die Nationalmannschaft nach Olympia fahren könnte. Toll für die Spieler. Aber was hat der Rest davon? Schulprojekte?
Gezielte Jugendförderung?
Laufbahnberatung?
Ausbildungsunterstützung?
Erweiterte Trainerausbildung?
Olympisch zu sein hat viele Vorteile. Von einem hauptamtlichen Bundestrainer oder anderen hauptamtlich besetzten Positionen hat der ganze Verband etwas. Dann würden sich Dinge umsetzen lassen für die in unserer derzeitigen Struktur einfach die Ressourcen fehlen.

Nicht zuletzt hat man es auch bei den Medien wesentlich einfacher, denn Olympia bedeutet auch Fernsehpräsenz und in den Zeitungen steht man weiter vorne.
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skao_privat
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Beitrag von skao_privat »

Welcher Verband?
Eine Million pro Jahr?


Welche Vorteile genau?

Und der Hauptübungsleiter des Verbandes macht Schul-Projekte?

Also Moderner Fünfkampf ist jede Woche im TV und Pistolenschießen ist auf Platz eins bei den Sportnachrichten auf paperball... .

Die vielzitierte Medienpräsenz ist das Ergebnis von PR Arbeit des jeweiligen Verbandes. Es gibt keine Olympia Automatismus.

Warten auf Godot.
Da könnte der ein oder andere sagen: ab morgen nehme ich ab. Obwohl ich habe letztens noch jemand gesehen der hatte über 70 Kilo abgenommen. Nur der hat nicht gewartet. Sondern ist selbst akiv geworden.
Also doch Godot.
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landes
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Beitrag von landes »

so gerne ich als footballer unsere sportart in den fokus der öffentlickeit bei os gerückt sehen würde, kann ich mir nicht vorstellen dass das jemals passieren wird.

ich habe vor kurzem eine diplomarbeit über rugby bei den olympischen spielen geschrieben, und kenne mich in der materie deshalb wohl etwas besser aus (das soll jetzt nicht großkotzig daher kommen, sondern sagen, dass ich mir einbilde in etwa zu wißen, worüber ich rede ^^)

damit eine sportart olympisch wird, müssen viele kriterien erfüllt werden. zunächst mal muss dafür ein platz auf denm olympischen programm frei sein, das auf eine bestimmte anzahl von sportarten (28) begrenzt ist.

nachdem baseball und softball gestrichen wurden, sind zur zeit zwei plätze frei. diese könnten von vom IOC anerkannten sportarten aufgefüllt werden. auf der ioc session 2005 wurden für diese zwei plätze aus den bewerbern rugby, karate, golf, squash und rollschuhsport, squash und karate ausgewählt. beide erhieltern später aber nicht die nötige 2/3 mehrheit. theoretisch sind die plätze damit weiterhin frei und das programm in london wird somit wohl nur 26 sportarten beinhalten.

was müßte also football tun, um einen dieser plätze zu bekommen?

als erstes müßte es einen internationalen football verband geben, der vom ioc als internationaler verband anerkannt wird, bevor sich in dieser richtung überhaupt etwas tut. afaik ist noch kein solcher verband anerkannt.

unter anderem müßte ein solcher verband den regeln der wada entsprechen. außerdem muß die sportart in der welt weit verbreitet sein und einem internationalen verband besitzen, der 110 nationale mitglieder hat, von denen 85 an einer weltmeisterschaft teilnehmen (qualifikationsrunden mit eingeschlossen).

obwohl amateur football mit den ethischen und erzieherischen werten, mit denen die olympische bewegung 1894 entstanden ist sehr gut entspricht, ist alleine schon das oben angeführte grund genug davon auszugehen, dass football nie olympisch werden wird.

des weiteren waren mannschaftsportarten wegen den kosten und logistischen aufwand dem ioc schon immer ein dorn im auge.

zwar gibt es im ioc durchaus mal abweichungen von bestimmten regeln, aber da ich mir nicht vorstellen kann, dass es irgendeinen verband bzw. interessengruppe es gelingen wird, football in das oly. programm zu bringen.

sorry, das ich damit vllt irgendwelche illusionen zerstöre, aber die olympischen spiele sind keine dorffeste, bei denen man mit einer unterschriften aktion was bewirkt.

wen das thema interessiert, dem schicken ich meine arbeit gerne als pdf zu, zwischen rugby und football gibt es sicherlich einige parallelen.
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Benutzer 3248 gelöscht

Beitrag von Benutzer 3248 gelöscht »

Klasse Kommentar landes!! Da gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen. :!:
Frub
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Beitrag von Frub »

Die Kosten würden natürlich extreme steigen.

1 x ca. 65 Goldmedaillien
1 x ca. 65 Silbermedaillien
1 x ca. 65 Bronzemedaillien

Und jetzt das eigentliche Übel. Die Verpflegung der Line-Spieler.
Das sprengt jedes IOC Budget :).
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Texas
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Beitrag von Texas »

Hier wird nur immer über die Kosten geredet, die das IOC hat.
Aber nicht über die Einnahmen.

Womit ,macht das IOC seine Milliarden?
Mit Fernsehrechten und Werbeeinnahmen.
Und Olympia ist neben der NFL in den USA immer noch ein großes Zugpferd.
Wenn man Football ins Program aufnimmt würde das denke ich einige 100 Millionen Dollar Mehreinnahmen in den USA einbringen.
Sofern die USA Wirtschaft nicht komplett zusammenbricht. Und es ein 2.Welt Land wird.
Denke mal in Japan ist auch einiges zu holen.

Die NFL hätte den Vorteil das die Internationale Bekantschaft, Regelkentniss massiv gesteigert würde. In den USA kann die NFL ja kaum noch wachsen.

Die Liste von "Manning" währe dabei sowieso unwichtig, höchstens ein Gimmig. Aber bei 5500 Eintägen seit August ja sowieso nur ein Witz und absolute Negativwerbung.

Wichtiger ist Verbandsaufbau. Wie von landes beschrieben.
Aber wir sind da meiner Meinung weiter vorne als allgemein bekannt.

Weltverband existiert und wächst stetig. Und hat sich bereits einige Anerkennungen erarbeitet, wenn auch noch nicht alle.
Football war bereits Einladungssportart bei den World Games 2005. Der Vorstufe der Qlympiade. Und mit den Worlgames in 5 Jahren in Deutschland sicher wieder dabei.
Und ich lehn mich mal aus dem Fenster, dann nicht mehr als Einladungssportart.
landes
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Beitrag von landes »

@Texas:
was ist das denn für ein weltverband? gibt es von dem eine homepage oder so? würd mich mal interessieren wer da so alles dabei ist.

vor allem kann ich mir nicht vorstellen, dass sich die NFL in einen solchen verbad integrieren würde, da sie ja ihre eigenen regeln macht und sich die vereins-bosse imho nicht unter die jurisdikation eines weltweiten verbandes stellen würde und damit einen teil ihrer macht über das geschehen verlieren.

mal ganz davon abgesehen würde ein olympisches football turnier kaum in den zeitrahmen von olympischen spielen passen. außerdem ist auch die anzahl der zu olympia zugelassenen sportler beschränkt und da football mit vielen leuten pro team abläuft, passt es auch nicht in dieses kriterium.

viel wahrscheinlicher würde ich die aufnahme einer football variante wie flag-football finden. das soll jetzt nicht heissen, dass ich flag bessre finde, aber es hat in diesem kontext gegenüber tackle viele vorteile und ich glaube, dass diese variante mit einer richtigen strategie auch eher eine weltweite verbreitung bekommt, da es wesentlich weniger aufwand an spielern und material benötigt und sich auch gut als schul-sportart eignet.

genauso versucht das irb (international rugby board) auch nicht das 15 gegen 15 rugby zu den spielen zu bringen, sonderen eine 7er variante, die eine wesentlich kürzere spielzeit als das #reguläre# rugby hat und auch für die spieler keine so große körperliche belastung darstellt, so dass auch ein turnier mit vielen mannschaften innerhalb einer woche beendet sein kannn.
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Fighti
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Beitrag von Fighti »

Texas hat geschrieben:Football war bereits Einladungssportart bei den World Games 2005. Der Vorstufe der Qlympiade.
Das ist Tchoukball auch...
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Beitrag von zickel »

AF hat im Vergleich zum Tchoukball, Squash und Karate allerdings den Vorteil, das die Hauptgeldgeber (in Peking: NBC, MCDonalds, Coca Cola ...) an einem Olympischen Footballturnier durchaus Interesse haben könnten ...
Texas
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Beitrag von Texas »

Der Weldverband:
http://www.ifaf.info/

Der wiederum ist Mitglied im The General Association of International Sports Federations

Mitglied im Weldverband unter anderem die USA mit "offiziellen" Sportverband
http://www.usafootball.com
Wird von der NFL unterstützt. Das Board of Directors ist gespickt mit NFL Vertretern.
Benutzer 2265 gelöscht

Beitrag von Benutzer 2265 gelöscht »

Ob Football olympisch wird ist vor Allem eine politische Frage.

Die IFAF als Football- Weltverband hat mit der Mitgliedschaft in der GAISF bereits die letzte Vorstufe geschafft.

Sicherlich ist die Verbreitung von Football nicht so wie sie sein müsste, siehe vor Allem Afrika und Südamerika.

Allerdings kann ich mich nur wiederholen: Wenn es politisch gewollt ist pfeifft das IOC auf 40 nationale Verbände mehr oder weniger.

Das IOC als auch unser Staat schütten für olympische Verbände wesentlich höhere Fördergelder aus als für nichtolympische Verbände. Seitens des Staates sieht man das Ganze so, dass nur diejenigen Sportarten wirklich Förderungswürdig sind die Deutschland im Ausland vertreten. Das Ausland sind per Definition die olympischen Spiele.

@landes: Deine Einschätzung mag außer der Unterschätzung des Status der IFAF ja recht zutreffend sein, berücksichtigt aber eben nicht den Faktor Politik.
landes
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Beitrag von landes »

@ texas
aha danke. interessant, die ifaf schreibt es sich als ziel auf die fahne, vom ioc anerkannt zu werden. man lernt nie aus. allerdings ist dort die nfl kein mitglied sondern ein amerikanischer amateur verband - soviel zum interesse der nfl an olympia (ja auch wenn da leute aus der nfl im vorstand sind, man beachte auch mal die gemeledete zahl der sportler in diesem verband [auch wenn mir die angaben auf dieser seite jetzt nicht 100%ig verlässlich erscheinen]). da aber die regeln der nfl mit denen von olympia eh nicht konform gehen, ist das wohl auch besser so.

@hüter
nun, ich habe mich versucht an fakten zu halten, die zum besipiel in den regeln der ioc-charta festgelegt sind. wie du in meinem ersten post lesen kannst, bestreite ich durchaus nicht, dass das ioc in sonderfällen auch mal auf seine regeln pfeifft (eigentlich hätten sie z.b. die spiel gar nicht erst nach peking vergeben dürfen oder? mal so als ein prominentes beispiel).
vllt könntest du mal genauer sagen, wer denn da wo politik machen soll.

dass es für einen verband von vorteil ist, olympisch zu sein, steht außer frage. sponsoren für olympia werden eh vom ioc vermarktet und sind damit unabhängig von den ifs. dass ein eventuelles olympia-football den marktwert von olympischen spielen gegenüber spielen mit einem tschukball turnier deutlich steigert, ist auch ein no-brainer.

und um es ganz pragmatisch zu machen: letzten endes kommt es nur darauf an, die deligierten des IOC bzw die mitglieder bestimmter kommissionen davon zu überzeugen, dass es einen fähigen welt-footballverband gibt und football damit auf die liste der anerkannten sportarten kommt.
danach müssen nur noch plätze auf dem olympischen programm frei sein (oder neu geschaffen werden) und dann auf einer ioc session 2/3 der deligierten für football stimmen... und dann sind wir olympisch baby ^^


im thematischen zusammenhang zu den statuten des ioc emfehle ich folgende datei:
http://www.olympic.org/uk/utilities/rep ... 6&HEAD1=10
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Benutzer 2265 gelöscht

Beitrag von Benutzer 2265 gelöscht »

landes hat geschrieben: allerdings ist dort die nfl kein mitglied sondern ein amerikanischer amateur verband - soviel zum interesse der nfl an olympia (ja auch wenn da leute aus der nfl im vorstand sind, man beachte auch mal die gemeledete zahl der sportler in diesem verband [auch wenn mir die angaben auf dieser seite jetzt nicht 100%ig verlässlich erscheinen]).
USA Football als Amateurverband wurde ja maßgeblich von der NFL ins Leben gerufen bzw. auch finanziert.

Die NFL könnte niemals Mitglied in der IFAF werden weil sie ganz einfach ein Unternehmen ist. Daher wurde eben ein Verband ins Leben gerufen der diese Bedingungen erfüllt.

Der NFL war es lange Zeit egal, so langsam merkt man aber auch in den USA das Olympia mehr bringen würde als eine NFL Europa oder Auslandsspiele.
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Beitrag von Jugend »

Zu dem Thema Profisport ist nicht im internationalen Verband gibt es ein olympisches Beispiel.
Die NHL gehört auch nicht selber dem Amerikanischen Eishockey Verband an, sondern ist nur angegliedert. Trotzdem sind die Spieler an den Spielen beteiligt und zeitweise hat die NHL auch die Spiele unterstützt.

Vielleicht sollten wir AF als Wintersport definieren. Dort dürfte alles etwas einfacher sein.
Hase

Beitrag von Hase »

landes hat geschrieben: genauso versucht das irb (international rugby board) auch nicht das 15 gegen 15 rugby zu den spielen zu bringen, sonderen eine 7er variante, die eine wesentlich kürzere spielzeit als das #reguläre# rugby hat und auch für die spieler keine so große körperliche belastung darstellt, so dass auch ein turnier mit vielen mannschaften innerhalb einer woche beendet sein kannn.
ein 7er-turnier ist sogar an einem wochenende gespielt. siehe entsprechende wm, em und nationale meisterschaften. rugger sind nämlich verdammt harte hunde ... 8)

zum thema politik: j. rogge ist ehemaliger belgischer rugbynationalspieler. trotzdem ist rugby zumindest in seiner 7er variante nicht olympisch (war es aber in den den 20/30er-jahren) ... woran liegt's? wohl auch an den angesprochenen noks in afrika und südamerika sowie asien. für die ist football viel zu teuer. rugby ist dagegen eine günstigere (weil auch unterstützt und gefördert durch das irb) und populärere sportart.
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