Fuchs_44 hat geschrieben:
Die beiden Pats-DB interessieren sich bei diesem comedy-catch auch nicht richtig für den Ball (klar, kann alles passieren - aber hey, es sind die letzten Sekunden im SB - da kann man doch mal den Kopp zusammen nehmen und auf Nummer sicher gehen und nicht abdrehen, weil der Receiver am Boden liegt).
Butler - der DB der den Ball deflected hatte - mußte sich erstmal neu orientieren. Bis er gesehen hat, wo der Ball war, war der Drops schon gelutscht..
Und DB#2 der da angeflogen kam hat sich vermutlich ausgerechnet, daß er eine nette 15 yard Strafe kassiert, wenn er einen Dive in die Rippen des am Boden liegenden Receivers ansetzt. Den Ball wegtreten darf er ja auch nicht. Ergo: auch da eigentlich keine Chance den Catch noch zu verhindern.
Fuchs_44 hat geschrieben:Dann kommt der playcall, bei dem man noch ewig diskutieren könnte, ob der Coach eben einfach nur das Unerwartete tun wollte, lieber seinen QB als den RB zum MVP machen wollte, die Uhr kontrollieren wollte, fürchtete, dass ein zu offensichtlicher Lauf doch mal gestoppt werden könnte (haben die Pats das nicht sogar 1-2 mal im Spiel geschafft?) oder einfach nur einen Fehler gemacht hat?
Der Call von Caroll kam wohl für die Patriots nicht gänzlich unerwartet. Diverse 'Hawks haben gesagt, daß im Lauf des Jahres mehrfach dieser Spielzug in ähnlichen Situationen gespielt wurde.
Garoppolo - Patriots Zweit-QB - durfte beim Training als Russell Wilson Kopie nämlich genau ebendiesen Spielzug kurz vor der Endzone durchführen gegen die Patriots Defense. Auf den gleichen Receiver - bzw. halt die Patriots Kopie des Receivers - und im Training hat er damit gegen Butler einen Touchdown gemacht.
Ergo: Seahawks versuchen etwas unerwartetes zu machen, Patriots haben aber genau dieses "Unerwartete" trainiert... und Butler kann auf automatik schalten, weil er ja genau weiß was kommt... Interception...
So einfach kann Football sein
Ich hätte als Seahawks Coach aber vermutlich auch eher auf Beast Mode gesetzt...
Fuchs_44 hat geschrieben:Die Pats nehmen kein TO, damit sie auch ganz sicher keine Chance auf ein Comeback haben (denen hätte ja immerhin das FG gereicht, falls die SH gescort hätten).
Das war eigentlich gar nicht so doof...
Man darf ja nicht vergessen, daß so ein Timeout auch dem GEGNER nochmal Gelegenheit zum überlegen gibt...
Vermutlich haben die Seahawks erwartet, daß Bellichick ein Timeout nimmt. Als dann keines kam, zog man einen Spielzug heraus, der entweder als Touchdown oder Incomplete enden sollte... danach wäre dann immer noch genug Zeit für zwei weitere Spielzüge - Läufe - gewesen.
Und ansonsten hat Bellichick vielleicht auch einfach ein enormes Vertrauen in seine Defense in einer Goalline Situation gegen den besten RB der Liga gehabt...
Fuchs_44 hat geschrieben:Und zuguterletzt rennt der DB in seinem Eifer nach der Int noch ein yard downfield (ok, dem Rookie kann man es am ehesten verzeihen).
Naja, da er den Ball ja auch nicht IN sondern VOR der Endzone intercepted hat, war das eigentlich so ziemlich das Beste was er machen konnte...
Fuchs_44 hat geschrieben:Edit2: Ich hatte aber auch den Eindruck, dass das Spiel nicht von NE gewonnen, sondern von Seattle verloren wurde.
Wenn man - wie ich - davon ausgeht, daß Bellichick aufgrund guter Auswertung von Spielvideos und Playcalls die Seattle in bestimmten Situation während der Saison gemacht hat, eine ziemlich gute Ahnung hatte daß die Seahawks in der Situation nicht Laufen sondern einen Paß spielen... was man ja beim Training auch explizit so geübt hatte...
dann hat wohl das Team gewonnen, welches im Videoraum besser aufgepaßt hat.
Dafür spricht ja auch, daß die wichtigsten Paßfänge von einem Spieler gemacht wurden, der die ganze Saison über nicht einen Paß gefangen hatte - und über den es somit keinerlei Videomaterial gab
Aber die Situation vor der Endzone hatte man geübt...
