Verweichlichung des Footballs

[JSeau55]

@Scouter

Ich finde diese Diskussion etwas überflüssig. Denn die Spieler werden nur so gut, wie sie trainiert werden. Und die neuen muss man Stück für Stück dahin führen.
Und wenn ich so ein Schrott höre, wie im ersten Probetraining frontal Helm auf Helm, am besten ein 150kg Liner mit 10 Jahren Erfahrung gegen den neuen 65kg Rookie. Völliger Blödsinn.
Einen Box-Anfänger direkt 10 Runden zu Mike Tyson in den Ring. Einen neuen Turmspringer erstmal nen Köpper von den 30m Todesklippen machen lassen. Einen neuen F1- Fahrer erstmal mit 100km in eine Betonwand rasen lassen. Das härtet ab. Da verlieren sie die Angst.

Und zur Behauptung die Pussies seien nur hier: Wieso sind, wenn denn alle gut tackeln und blocken könnten, jede Woche neue Bilder von runtergezogenen Köpfen beim Kontakt? Und wenn dort nicht eine Vielzahl von Leuten eine Horde Schutzengel hätte, wären schon längst Köpfe geflogen. Schau dir mal zur Abwechslung das "Heads Up Video" an und dann den Thread: "Tackling- Was ist das?"

Meistens ist es ein vereinsorganisatorisches Problem: Man trainiert "heimlich" im Winter vor sich hin, im März gehts raus und 3 Wochen vor Saisonbeginn stellt man den üblichen Artikel in die Zeitung: " Team XY ist gewappnet für die neue Saison- Interessierte dürfen gerne kommen." Leider hat man gemerkt, dass der eigene Kader klein ist und schon müssen die 3 Neuen, die sich gemeldet haben fit sein. Schade, dass wieder mal kein Urlacher oder Ray Lewis dabei war. Und tackeln kann er auch nicht, verdammt.
Ist keine Unterstellung, kommt aber öfters mal vor.

Von daher: Trainiere mit ihnen die Technik, die Abläufe wiederholen und dann langsam Tackle Drills einführen. Denn so werden sie sicher und werden dann ihre Leistung bringen.
Denn wie ich eingangs sagte: Sie werden nur so gut, wie sie trainiert werden.

[aikman]

ich würde dem auch zustimmen, dass der Football (nicht nur im Jugendbereich) immer mehr verweichlicht.
Es gibt "Spieler (!)" die ihren Helm spazieren tragen und dann damit angeben Footballspieler zu sein. und das Problem ist meistens das die auch noch aufm Feld stehen, weil den Teams deren Kader nicht 40+ Spieler betragen keine andere Wahl haben, und das ist kein einzelfall. Es kann nicht sein, das ne 2.Liga Mannschaft mit 25 (!) Spielern... oder besser gesagt 25 personen mit Pässen zu Spielen fährt, und dann die hälfte davon Rookies (oder recht neu) sind und verdroschen werden.
Warum? weil sie Angst haben sich zu wehren. Da kommt halt mal ein 120kg FB auf einen zu,... da geht man lieber zur Seite.
Ich kann mich an mein allererstes Spiel erinnern ein Pre-Season... nach der Halbzeit konnte das gegnerische Team nicht mehr weiterspielen, aus Personalmangel. Ich will nicht sagen, dass es das Ziel sein soll Gegner zu verletzten, aber sowas passiert, wenn ein Team blocken und tacklen lernt und das andere nicht und Angst vor kontakt hat. Und wir habens damals gemacht, jedes training bis zum erbrechen... die ganzen lustigen Drills die spass machen

Wenn heute im training irgendwo doch mal Oklahomas gemacht werden, stehen die meisten "neuen" Spieler drum rum und sehen zu. bis sie vom Coach dann doch mal genötigt werden... soeine frechheit aber auch... jetzt bekommen die mal nen hit ab..!!!

Das ist Football leute!!! und da knallts eben auch mal, wer das nicht ab kann, soll Halma spielen.

Ja es ist schön wenn man 100 verschiedene Techniken für dies und jenes kann, es ist auch schön, dass in der LL mittlerweile pässe geworfen werden etc. etc. ABER: Football ist Blocken und Tacklen !!!!
Ohne das läuft einfach nix!!!

Football isn't a contact sport,
it's a collision sport.

Dancing is a contact sport!

[Mannaman]

Jaja, alles superharte Typen hier.

Natürlich gehört Kontakt dazu, das ist ja der Reiz an dem Spiel. Aber die ganzen Heldengeschichten von früher, wie geil es da gescheppert hat und wie toll man diesen und jenen umgeschmiert hat, das interessiert doch keine Sau. Zumal ich mal die provokante These aufstelle, daß ein gut gecoachtes RL Team heute einem GFL Team aus den 80ern technisch überlegen ist. Um Widerlegung wird gebeten.

Ich habe oft genug Heldengeschichten anhören müssen, wie geil das alles war damals.

Wenn ich mich in der Jugend so umschaue, kommen doch regelmäßig die erfolgreich weiter, die eine gute Technik und gute Physis haben. Nicht die Mützenrunternehmer und Wegschädler.

Und das in der GFL das Leistungsniveau und die Trainingsmoral besser ist als in der OL, das bitte schön sollte nun wirklich keinen überraschen. Solche "Helmdurchdiegegendschlepper" gibt es sicher eher in der Oberliga, aber auch die braucht es in den unteren Ligen. Davon werden x % ihre Blockaden lösen und gute/motivierte Spieler und der Rest wird es eben wieder lassen und den Kram bei eBay verticken.

Und wenn neue Spieler Angst vor dem Kontakt haben, finde ich das zunächst mal natürlich. Daher sollte man vielleicht nicht direkt irgendwelche WegHämmer-Drills machen. Das wird eine Blockade auch nicht lösen.

[damien]

ich hab irgendwie das dumpfe gefühl, dass alle, die schreiben, vollkontakt im ersten training ist übertrieben, technik zählt und rookies müssen langsam herangeführt werden, die leute sind die wirklich harten, die nicht viel reden, sondern lieber machen.
die jenigen, die schreiben, vollkontakt im ersten training und rookietaufe härtet ab, das sind ganz arme würstchen, die nie einen richtigen hit gelandet haben und ihren helm auf der hutablage liegen haben. denn hunde, die bellen, beißen nicht.

[J.Kucza]

Wenn ich eine scheiße lese wie "die Pussys sind hier" wird mir ganz anders. Aber ehrlich. Zum Thema Rookie Taufe, wenn es was witziges ist, klar wieso nicht. Einmal nur in Boxershort nach Mcces rein, das ist meines erachtens auf eine lustige Art und Weise peinlich und was, was man seinen Lebtag nicht vergisst. Aber sowas wie "Du nimmst den Kopf runter und bretterst voll rein", weil da ein überharter D Spieler wartet, find ich lächerlich und das manche Herren sowas nötig haben einfach nur peinlich!

Ich bin selber Rookie, und ich weiß wie das ist. Wenn man direkt geschädelt wird, verlierst Du nicht nur spaß, sondern auch Selbstvertrauen, und fragst Dich "Wieso tu ich die scheiße hier immernoch?!". Nun ich hab mir diese Frage mit "Weil es mir ja eigentlich spaß macht" beantwortet. Aber so denken nicht alle! Viele verlieren dadurch den spaß, obwohl Sie wirklich gute Jungs hätten werden können.

Vielmehr denke ich die Rookies langsam ans Tacklen und an die Hits ranführen, wird Sie viel sicherer im Umgang damit und ihrer Angst machen. Und ganz ehrlich, wer hat bei seinem ersten oaklahoma Drill gesagt "Boah krass, ich will den übelsten Liner wegschädeln, ich will, ich will!" Ich denke die wenigsten. Das man als "neuer" erstmal betreten rumsteht ist mehr als nur nachvollziehbar!

Es gibt dieses Sprichwort das ich öfter höre "Wenn Du im training nicht schädeln kannst, kannst Du es im Spiel auch nicht!". Ich sage FALSCH! Ich kann z.B im Training sowas nur sehr schwer, weil es mir schwer fällt meinen eigen Mitspieler zu schädeln, aber im Spiel unter Adrenalin einfluss und dem Tunnelblick geht das durchaus doch. Da denkt man nicht lange, da handelt man, was anderes bleibt einem da auch nicht übrig.

Ich denke das wichtigste ist wirklich die Technik sauber zu beherrschen und das immer wieder zu lehren, denn nur so kommt der Sport vorran, oder wollen wir wirklich noch 10 Jahre lang nur durch "Härte und stiffness" auffallen? ich für meinen Teil nicht.

Denkt mal drüber nach.

[DerWölfi#56]

Zwei "Doofe"-ein Gedanke

[Latin]

Zwei "Doofe"-ein Gedanke

meinst du damit deine vorredner? kommt so rüber

naja ich bin da geteilter meinung.aber bin schreibfaul.schöne lange posts und lustig zu sehen was für meinungen ihr habt.

@damien .

ich hab irgendwie das dumpfe gefühl, dass alle, die schreiben, vollkontakt im ersten training ist übertrieben, technik zählt und rookies müssen langsam herangeführt werden, die leute sind die wirklich harten, die nicht viel reden, sondern lieber machen.

fass dir mal an den kopf.ich habe da andere erfahrungen gemacht

[DerWölfi#56]

hunde, die bellen, beißen nicht.

Das meinte ich

[Latin]

Die Meinungen sind zwiegespalten.Ich bin der Meinung, dass man das akzeptieren sollte,denn man kann ja niemanden zwingen.

[aikman]

???????????
wie bitte führt man jemanden LANGSAM ans Tacklen heran??
Entweder man tackled richtig oder gar nicht, ich hab schon einige verletzte gesehen, weil tackledrills half-ass gemacht wurden. Man kann gar nicht anders als 100 % geben.
Klar lässt man Rookies zu beginn Oklahomas gg Rookies machen und nicht gleich gg den Teaminternen Brian Urlacher.
Desweiteren spielt man so wie man trainiert, und wenn man im training nicht bereit bin 100% zu geben (egal ob Teammate oder nicht) macht mans im spiel auch nicht.
Was passiert denn wenn man im training half-ass geht aber der andere nicht... man bekommt auf die fresse und wenns blöd läuft gibts ne verletzung. Wie bitte soll man das kontrollieren?? entweder 100% oder gar nicht.
Und wenns dem Rookie spass macht, will er auch mal "stärkere" Gegner haben und wenns ihm keinen Spass macht, dann ist er beim falschen Sport.

[aikman]

hab grad was entdeckt!!!

http://youtube.com/watch?v=4Bbk8htj6hQ

für mich sieht das nach 100% aus

[rookiecoach]

@Aikman :
Schon mal was von heranführen gehört, oder Methodik ??
Junge Junge.....
Wundert mich nicht das wir teilweise ein so schräges Bild in der Öffentlichkeit abgeben.
Natürlich kann man den Rookie bei Bull in the Ring direkt mal in die Mitte stellen. Aber was soll das bringen.....

Ich persöhnlich halte es so, erst Technik dann Härte....
Wenn der Junge weiß was er tut, egal ob Block oder Tackle oder sonstwas geht er auch 100 %. Wenn er nämlich nicht weiß was er tut bremst er ab und verletzt sich !!

Denk mal drüber nach .....

[Boomy]

und das du härter tackeln kannst liegt daran das du ne Rookie Taufe hattest ???
Was ist denn das für nen scheiss was macht dich denn beim nackt zu McDonalds laufen etc. härter???

Bei uns bestand damals eine Rookietaufe nicht nur aus nackt durch den McDonalds laufen, sondern direkt beim ersten Training Vollkontakt. Man musste zweimal mit einem Ball am besten LB des Teams kommen, der einem immer 'nen harten Tackle gegeben hat. Was hats geschadet?Nichts! Im Gegenteil! Der Großteil verlor die Angst vor Tacklings und der geringe Teil, der immernoch Angst hatte, lief automatisch schneller.

Genau so ist es!!! Das ist genau das was wir alle wollen!!!!!
Jemanden ohne Vorkenntnisse, der keine Ahnung hat was er da macht, direkt in nen Tackle schicken. Am besten noch gegen den "besten LB" des Teams, der sich dann damit noch brüsten kann, dass er nen Rookie aus den Schuhen geschossen hat.
Gut, der arme Kerl hat wahrscheinlich nen 50:50 Chance sich nicht ernsthaft zu verletzten, aber.... hey ... Football ist kein Kindergeburtstag!!!!

[Andreas Giese]

Also ich werd hier niemanden belehren wollen, ganz einfach weil ich nicht weiß ob das was ich im Training mach das Non plus Ultra ist!?

Rookies versuche ich erst mal ,zum einen den Fitnesslevel zu geben den er benötigt ( Muskelaufbau, Speed, Reaktion ect. ) und dann Stück für Stück die Techniken zu vermitteln. das alleine dauert schon. Danach kommen erste Kontakteinheiten mit sofortiger Korrektur dazu. Irgendwann MUSS man dann aber sagen - Hopp oder Top! Dann muss er seinen Mann stehen und die Blocking und Tacklingdrills mit 100 % überstehen. das Problem ist halt das die Leutz oft sehr schnell die Lust verlieren, es ist ja langweilig immer nur Formtackling und Basics zu trainieren. Gut ist es auch "ältere Spieler" die gleichen Drills mitmachen zu lassen, denn die alten Hammel machen die gleichen Fehler!!!

Rookietaufen seh ich eigentlich nicht als "lächerlich machen" von neuen Spielern, sondern als Teil vom Teambuilding. Man lernt sich besser kennen, man lernt sich unterzuordnen und man lernt sich zu unterstützen ( Erfahrener Spieler hat einen Ziehsohn, Teamequipement in Ordnung halten, Aufgaben an den Trainingscamps ) !!!

Früher - Heute !!!Diese Discussion gibts schon ewig. Ich denke das der American Football in Deutschland sich Gott sei Dank weiterentwickelt hat! Technik ist ein wesentlicher Bestandteil und die nötige Power kommt von alleine wenn man regelmäßig trainiert. Was aber wirklich ein Problem ist, die Einstellung zu unserem Sport ist nicht mehr so klar wie vor 20 Jahren! Heut gibts einfach zu viel drum herum. Wir hatten damals nicht zig Möglichkeiten, entweder ich mach das bei dem Team zu 100% oder ich muss es ganz lassen. Also musste die Entscheidung schnell und ganz klar sein! Dann die motorischen Fähigkeiten der jungen Leute - Eine Katastrophe. Viele können nicht mal die einfachsten Bewegungsabläufe umsetzen ( Leiter, Treppen, Parcour ). Nichts desto Trotz ist der Sport heut um einiges athletischer als vor 20 Jahren!!!

FAZIT - Zeiten ändern sich und wir alle müssen uns anpassen! Wir sollten allen Rookies die Möglichkeit geben, sich zu Entwickeln und das am besten ohne körperlichen Totalschäden. Heisst, auch die Coaches müssen sich weiterentwickeln um das Beste aus den "Neuen" rauszuholen, egal wieviel Zeit er dazu braucht!!!

Gruss
Andy

[Juice]

Die Erfahrungen von Andreas Giese decken sich mit meinen.

hab grad was entdeckt!!!

http://youtube.com/watch?v=4Bbk8htj6hQ

für mich sieht das nach 100% aus

Für mich sieht das so aus, dass sie die Schulter eindreht und sich mit ein paar Kilo mehr, die Schulter gebrochen hätte. Aber hey, was ist schon so ein Tossy gegen einen tollen Hit.

Wer als Trainer unterwegs ist, und das auch noch im Jugendbereich mit Anfängern, trägt viel Verantwortung. Und um es zu verdeutlichen, wer unsinnige Übungen durchführt, ist in Deutschland haftbar.