Das Spieler sich völlig selbst überschätzen ist leider nichts neues. Und das sie demnach natürlich der Meinung sind, daß nur ein Trainer der Erfahrungen bei Alabama oder Oregon gesammelt hat gut genug für sie ist, wundert mich nicht. Falls der Vorstand (insbesondere eine Person hiervon) darauf abgefahren ist, ist ihm nicht mehr zu helfen.
Einen so "hard working" HC/OC wie Sven Gloss wird Wiesbaden nicht so einfach finden.
In diesem Jahr ist es Wiesbaden z. B. nicht gelungen einen vollständigen Coaching Staff auf die Beine zu stellen (RB/DL). Das gleiche im Jugendbereich. Ist das ein reines verschulden des HC?
Sicher gab es Spielsituationen (Playcalling, Clock Management) in denen man sich am Kopf gekratzt hat. Das sollte nicht passieren, gibt es bei anderen Team aber "auch mal".
Ich glaube nach wie vor, daß Wiesbaden GFL-Potential hat. Nur ist Wiesbaden so schwach (die DB's 2013 ultraschwach), daß eben alles passen muß um sich dort auch zu halten. Teilweise knapp verlorene Spiele während der gesamten Saison (1 Punkt gegen Bandits, 7 Punkte gegen Stuttgart, 7 Punkte gegen Saarbrücken, 1 Punkt gegen Saarbrücken, und immerhin gab es ja zwei Siege gegen Rothenburg) waren am Ende einfach zu viel. Mit zwei Siegen aus diesem vier Niederlagen wäre Wiesbaden drin geblieben.
Die "Schuld" einem HC nach einem Abstieg vollständig in die Schuhe zu schieben, halte ich für etwas zu einfach. Es geht nicht darum Köpfe (oder DEN Kopf) auszutauschen, sondern darum Fehler zu minimieren und das Gesamtprogramm nach vorne zu bringen.
Hierzu ist es, bei so vielen Jugendteams (A-/B-/C-Tackle-Jugend, Flag), notwendig auch für diese Teams qualitativ gute Coaches zu haben. Dies ist nicht immer der Fall. Hierfür wären bei der Anzahl der Teams etwa 20-25 Coaches (keine Spieler von anderen Teams) notwendig. Hier kommt sogar ein Programm wie Wiesbaden an seine Grenzen, bzw. darüber hinaus.
Man (oder ich

) könnte ja auch weiter ausholen. der Fisch stinkt immer vom Kopf her. Der Vorstand ist seit dem Neustart in der untersten Liga 1998 immer der gleiche geblieben. Personen mit dem Verständnis wie man ein gesamtes Programm aufbaut, sind hier nicht vertreten (das hatte Michael Treber als Trainer).
Beispielsweise war der Gesamtverein beim Aufstieg am grünen Tisch vor drei Jahren (z. B. finanziell) nicht auf den Aufstieg vorbereitet. Und das obwohl die Mannschaft in der GFL2 mehrere Jahre ganz vorne mitgespielt hat und mehrfach nur um wenige Punkte am Aufstieg vorbeigeschrammt ist (Darmstadt, Weinheim).
Der Verein (und nicht der HC) hat es beispielsweise in der näheren Vergangenheit nicht immer geschafft eigene Nachwuchstalente zu halten (Markgraf, Weishaupt, Laing, Coaches). Mit einem Markgraf oder Weishaupt hinter Brüngel als QB wäre das Team vermutlich stärker gewesen als mit old-school Reuels oder Grimm.
Alles geschriebene ist ausschliesslich meine eigene Meinung.
Eigentlich poste ich hier nie, ausschlaggebend hierfür war die Aussage über die Erfolglosigkeit des scheidenden HC.