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Verfasst: Di Mär 07, 2006 09:42
von piwi-dd
So langsam bringt die ganze Diskussion doch nichts mehr, da sie sich nur noch im Kreis dreht.

Ich stimme Guard in seiner Ansicht voll zu: Hoyzer ist eben kein "gewöhnlicher" Wirtschaftsstraftäter. Ich habe ja nicht deswegen Bedenken, ihn spielen zu lassen, weil er womöglich vorbestraft ist. Ich habe Bedenken, weil er sich elementar gegen die Grundsätze von Fairneß und Sportsgeist gestellt hat.

Auch ein Schiedsrichter hat sich verpflichtet, überparteilich zu sein. Das hat Hoyzer aus reiner Geldgier mit Füßen getreten. Deshalb es es schwerer, ihn genau wieder in die Welt des Sports aufzunehmen. Weil er gerade da nen Haufen Porzellan zerdeppert hat.

Und nochmal: Warum musste er grad zu einem Bundesligisten gehen? Eine Nummer höher gings wohl nicht?

Verfasst: Di Mär 07, 2006 09:49
von skao_privat
piwi-dd hat geschrieben:Ich habe Bedenken, weil er sich elementar gegen die Grundsätze von Fairneß und Sportsgeist gestellt hat.
Die da wären? Ich kenn da einen berufszweig, da gilt: es gilt nur was geschrieben. Oder so ähnlich.

Verfasst: Di Mär 07, 2006 10:13
von piwi-dd
@skao

Willst Du es nicht begreifen oder willst Du die Diskussion am Laufen halten?

Hoyzer hat sich als Schiedsrichter zur absoluten Überparteilichkeit verpflichtet. Unter Sportsgeist und Fairneß verstehe ich, dass der Bessere im Spiel gewinnen möge. Oder willst Du das negieren?

Exakt gegen diese beiden Punkte hat Hoyzer verstoßen, als er für Geld Spiele manipuliert hat.

Verfasst: Di Mär 07, 2006 10:37
von Der Fremde
piwi-dd hat geschrieben:So langsam bringt die ganze Diskussion doch nichts mehr, da sie sich nur noch im Kreis dreht.
Willst Du es nicht begreifen oder willst Du die Diskussion am Laufen halten?
Das war klar! dann schliesse doch den Thread Piwi. Früher oder später kommt das sowieso. Verordnet.

Deine Rolle ist sicher nicht beneidenswert.

Verfasst: Di Mär 07, 2006 10:55
von piwi-dd
Der Fremde hat geschrieben:Das war klar! dann schliesse doch den Thread Piwi.
Na das Geschrei will ich hören, wenn dieser Thread einfach mal so von mir geschlossen wird.

Ich bin der Meinung, dass die Positionen ausgetauscht sind und es zwei mehr oder minder klare Meinungen gibt. Da muss man jetzt nicht jedes mal aufs Neue sticheln und hoffen, dass es weiter geht.

Schlimm genug, dass wir über einen Robert Hoyzer derart intensiv diskutieren (müssen).

Verfasst: Di Mär 07, 2006 10:59
von Highnen
Mann, sind die bekloppt. Anstatt schön die Klappe zu halten und den Scherbenhaufen zusammen zu kehren, wird schon wieder die Presse eingeschaltet.

Ist doch nicht schlimm, wenn man mal einen Fehler macht (mal abgesehen, dass man sich die Konsequenzen auch vorher hätte ausmalen können). Als Vereinspräsi hat man allerdings eine ganz andere Verantwortung, so dass solch ein Fehler auch gut mal zum Rücktritt führen kann...

Da spielen doch auch wieder die typischen Verbands-Sandkastenstreitigkeiten eine Rolle. Buhä, der hat mir meine Schaufel weggenommen und ich kriege meinen Willen nicht. Also schreie ich herum, halte die Luft an bis ich blau werde und stampfe mit dem Fuß auf.

Mein (bescheidener) Rat: Fehler einsehen und akzeptieren und warten, bis sich die Wogen glätten.

Verfasst: Di Mär 07, 2006 11:16
von Der Fremde
Piwi, es geht hier ja nicht um eine Lappalie.
Hier geht es um eine ganze Menge Dinge (auch unabhängig von der Person Hoyzer und seinen Vergehen) :

- Ein Sportler wird die Teilnahme an Wettbewerben in einem Verband entzogen, in dem sich der Sportler bislang nicht betätigt und sich keine Verfehlungen geleistet hat.

- Die Hauptversammlung des AFVD - "alles Rechtswissenschaftler" sehen sich binnen kürzester Zeit (2 Tage) in der Lage, den Sachverhalt rechtlich ausreichend zu prüfen und aus dem Stand heraus die Bundesspielordnung auf diesen Sachverhalt zu ändern
Mit der gebotenen Sorgfalt oder verordnet und abgestimmt im Herdenzwang?
Immerhin hat diese Entscheidung eine Reihe rechtlicher Unwägbarkeiten,
die gar nicht in der Kürze der Zeit geprüft und abgewogen werden konnten (GG, BGB, Kartellrecht (Monopolstellung der Verbände) etc.)

Jeder Rechtswissenschaftler knackt Dir diesen Beschluss in Kürze weg.


Die ganze Sache und Geschwindigkeit macht mir Sorge.

Schlimm genug, dass wir über einen Robert Hoyzer derart intensiv diskutieren (müssen).
Warum schlimm?
Weil es ein ernst zu nehmendes Thema ist?

Verfasst: Di Mär 07, 2006 11:25
von skao_privat
piwi-dd hat geschrieben:@skao: Willst Du es nicht begreifen oder willst Du die Diskussion am Laufen halten?
Aber Hallo! Was das denn für ein Ton! :wink: Nein Ich will die Diskussion nicht am Laufen halten. Die wird noch eine Weile so laufen. Solange bis Huber oder Adler einlenken oder einen Rechtsstreit starten. Dazu braucht es mich nicht.

Nein mich ärgert einfach, das platt über etwas geredet, etwas vorausgesetzt wird von dem keiner genau weiß, was es überhaupt ausmacht. Mich ärgert auch, das hier doppeldeutig von Moral geredet wird. Einer Moral der keiner gerecht werden kann. Das ist es, was mir im besonderen einen Kloß im Hals verursacht.
Es geht ja nicht darum, einfach gegen alles zu sein was ein Huber macht. Eine Veränderung der BSO hat immer gravierende Auswirkungen. Ändert man leichtfertig und unüberlegt oder aus unsachlichen Gründen wird die viel ziterte Integrität des Sports mehr angegriffen als das ein Hoyzer mit seinen betrügerischen Taten getan hat. Warum ist ein Huber so wehement für eine Veränderung der BSO. Wem oder was will er gerecht werden?
piwi-dd hat geschrieben:Unter Sportsgeist und Fairneß verstehe ich, dass der Bessere im Spiel gewinnen möge. Oder willst Du das negieren?
Würdest du auf so einer Erklärung eine 'Verteidigung' aufbauen? Fairness baut einzig darauf, dass der bessere gewinnen möge? Sportsgeist ist immer auf gewinnen aus? Wieviele Spielsituationen gibt es in jedem Spiel die nicht deiner Definition der beiden Punkte entsprechen und so gegen Sportsgeist und Fairmess verstoßen? Mir reicht das nicht aus, um einen Hoyzer lebenslang von allen Sportarten auszuschließen. Das ist nicht angemessen! Und darum rechtfertigt das auch nicht eine ad hoc Änderung der BSO!
Um klar zu stellen: Hoyzer ist ein Betrüger, der sich einfach nur bereichern wollte. Da hat er keine andere Behandlung wie ein Steuerbetrüger verdient. Aber auch nicht mehr!
piwi-dd hat geschrieben:Hoyzer hat sich als Schiedsrichter zur absoluten Überparteilichkeit verpflichtet.


Es gibt aber keinen Schiedsrichter der das tun kann. Ein Schiedsrichter entscheidet immer subjektiv. Darum 'funktionieren' Schwalben, darum gibt es Wembley Tore und darum gibt es Morddrohungen gegen Schiedsrichter. Wir können nicht feststellen, ob ein Schiedsrichter absichtlich falsch entscheidet oder nicht. Erst wenn er von sich aus zugibt steht das fest. Aber ein Schiedsrichter spielt von der Bedeutung her in einem Spiel ebenso eine Rolle wie jeder Spieler der beteiligten Mannschaften. Seine Rolle ist anders, aber nicht notwendigerweise über die der anderen Parteien zu erheben.

Hoyzer hat ein Verbrechen begangen. Dafür wird in irgendeiner Form bestraft werden. Aber wir haben nicht das Recht 'übernatürliche' Maßstäbe anzulegen, die schlicht weg falsch sind. Wenn aus diesen unrichtigen Schlüssen heraus vermeintlich richtige Handlungen vollzogen werden, ist das Ergebnis ebenso falsch.

Die Änderung der BSO ist falsch, weil der Bewertungsmaßstab, der angelegt wurde, falsch ist.

Die Entscheidung der Adler scheint falsch, weil es nach den nachzulesenden Berichten so scheint, als ob die Folgen vorher nicht ausreichend bedacht worden sind. Zumindest scheint man nicht mit allen Sponsoren gesprochen zu haben.

Anrüchig ist, das sie zu Zwecken der Publicity einen negativ behafteten Namen verwandt haben. Aber anrüchig lässt sich nicht bestrafen!

Verfasst: Di Mär 07, 2006 12:18
von hbd084
@ skao

ich verstehe nicht, wieso du Herrn H so verteidigst. Er hat mit seinen Taten den Deutschen Sport allgemein sehr großen Schaden zugefügt, und ich kann verstehen, das nicht ein Verband Ihn mehr haben möchte.

Jedesmal, wenn z.B. beim Eishockey(Freezers) der Eindruck von parteiischen Schiedsrichtern entsteht, wird gnadenlos "Schiri, hol den Wettschein raus" skandiert.

Hättest Du Bock, dir das als Schiri anzuhören? Ich nicht.

Als Moral wird im übrigen das betrachtet, was die Gesellschaft allgemein als hinnehmbar oder nicht definiert.

Herr H hat diese Regeln gekannt, und bewusst dagegen verstoßen. Mit den Konsequenzen mus er leben.

Ich finde es gut das der Verband konsequent reagiert, und so vielleicht auch die Adler vor sich selbst schützt. (Sponsoren)

Verfasst: Di Mär 07, 2006 12:55
von eule
Ich bin mit Skao voll auf einer Linie. Mich stört an der Sache, daß die Änderung der BSO auf emotionaler Basis geschehen ist und nicht 100%ig auf rein sachlicher Ebene. So empfinde ich die Situation. Wie sollte sonst so schnell die Änderung stattgefunden haben. Und da frage ich mich auch,
können die Konsequenzen überdacht worden sein ??

Desweiteren vermute ich, daß ein Herr Huber den Sport "sauber" halten möchte und nicht als "Rudi´s Reste-Rampe für Vogelfreie". Reine Selbstdarstellung in meinen Augen, frei nach dem Motto "Ich hab den Puff vollkommen im Griff"...

Lustiger finde ich aber eigentlich noch die Tatsache, daß die Verpflichtung von Hoyzer, für deutsche Footballverhältnisse, in der Öffentlichkeit für einige Schlagzeilen gesorgt hat. Also ist das Kind damit schon in den Brunnen gefallen, denn die gleichen Zeitungen, Presse-Organe usw. werden garantiert nicht von der Nicht-Erteilung einer Spielerlaubnis berichten. Damit ist alles wieder hinfällig. Das Bild bleibt, Hoyzer spielt jetzt Football. Es wird in hiesigen Footballforen diskutiert werden, es wird vielleicht auch in Berlin intensiver diskutiert werden, aber bei Bild.de, Focus-Online, RP-Online wird es keine weitere Zeile darüber zu lesen geben, daß er nicht spielen darf, weil der AFVD(-Präsi) so hart, unverzüglich und kompromisslos durchgegriffen hat.

Verfasst: Di Mär 07, 2006 13:01
von redbaron
lasst uns einfach bei den Fakten bleiben.

Weder in der BSO, noch in den Statuten gibt es einen passus, nachdem Vorbestrafte keinen Spielerpass bekommen dürfen.
Gleiches gilt für "von anderen Sportverbänden gesperrte Sportler".

Demnach gibt es für Hr. Huber keinen Grund sich einzumischen. Schuster bleib bei deinem Leisten! Er soll auf Verbandskosten durch die Welt reisen, sich wichtig tun, und die Klappe halten.

Die Meisterprüfung

Verfasst: Di Mär 07, 2006 13:06
von oldmann
Ich habe gerade einen coolen Spruch auf einer Website gefunden:
http://www.danielwieland.com/

Zitat Anfang
"Mache dein Leben zu einem Meisterwerk"

Um Erfolg zu haben, muß man aussehen, als habe man Erfolg. Valentin Polcuch
Zitat Ende

War dies die Meisterprüfung.

Verfasst: Di Mär 07, 2006 13:11
von skao_privat
Ich verteidige keinen der H's. Wenn ich überhaupt etwas verteidige ist es die BSO ;-) Ich versuch einfach mal am Namen 'Hoyzer' vorbei zu gucken.

'Pech' für die Adler, das die Meldung über den Hoyzer Coup direkt vor der Bundesversammlung rausgelassen haben. Eine Woche später und wir würden uns nicht über die Änderung der BSO unterhalten.

Ein Schiri 'muss' sich noch mehr anhören. Da ist das mit dem Wettschein noch harmlos. Die brauchen keinen Hoyzer um zu grölen. Richtig ist es deswegen nicht, weil der SR wie schon gesagt eine wichtige Rolle im Spiel inne hat.

Um Piwi nicht noch mehr zu grämen: nein er kann dem Sport keinen Schaden zu fügen. siehe oben.

Es ist nie in Frage gestellt worden, das der Verband gar nicht anders kann als zu reagieren. Nur in welcher Form? Was wäre bei einer Adler-Hoyzer Meldung am 10 März geworden?

Verfasst: Di Mär 07, 2006 19:47
von elCaputo
Oh Gott, da könnt ihr echt 12 Seiten über so einen Schmuh schreiben?

Wertvolle Minuten Eures Lebens, unwiderbringliche Geistesleistungen, synaptische und logische Großtaten, enorme didaktische und semantische Opfer, all der Eifer - und wofür? So viel Herzblut ist vergeudet!
Wäre das nicht sinnvoller investiert gewesen?

Es gibt so viele echte Probleme...
8)

Verfasst: Di Mär 07, 2006 19:54
von Jay
Es ist wohl an der Zeit, an den Ehrenkodex American Football zu erinnern:
[...] müssen von allen Beteiligten die höchsten Ansprüche hinsichtlich der Fairness und sportlicher Moral erfüllt werden. [...]
Unsportlichkeiten [...] haben in diesem Sport keinen Platz.
nachzulesen auf Seite 9 im Regelwerk 2006